ADB:Erxleben, Dorothea

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Artikel „Erxleben, Dorothea Christine“ von August Hirsch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 6 (1877), S. 334–335, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Erxleben,_Dorothea&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 12:13 Uhr UTC)
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Band 6 (1877), S. 334–335 (Quelle).
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Erxleben: Dorothea Christine E., geborene Leporin, den 13. Nov. 1715 in Quedlinburg geboren, wo ihr Vater Christian Polykarp Leporin als Arzt lebte, ist die erste Frau in Deutschland, welche den medicinischen Doctorhut getragen hat. Ihre vorzüglichen geistigen Anlagen und ihre ausgesprochene Hinneigung zu einer Beschäftigung mit den Wissenschaften veranlaßten deren Vater, sie in der Medicin auszubilden, und zwar mit so glänzendem Erfolge, daß er sich an den König von Preußen mit der Bitte wandte, gestatten zu wollen, daß seine Tochter behufs Erlangung der Doctorwürde und der Venia practicandi vor der Facultät in Halle einem Examen rigorosum unterworfen würde. Die Genehmigung dieses Gesuches erfolgte im J. 1741, vorläufig aber machte die Dame von derselben keinen Gebrauch, da sie sich inzwischen mit dem Prediger Johann Christian E. verlobt hatte und im Jahre darauf verheirathete, übrigens zur selben Zeit in einer kleinen Schrift („Gründliche Untersuchung der Ursachen, die das weibliche Geschlecht vom Studiren abhalten“, 1742, unter verändertem Titel in zweitem Abdrucke 1749 erschienen) die Frage über das Studium der Wissenschaften seitens des schönen Geschlechts behandelte. Erst 12 Jahre später meldete sich Frau E. bei der medicinischen Facultät in Halle unter Einreichung einer Dissertation „Quod nimis cito ac quounde curare saepius fiat caussa minus tutae curationis“. Hal. 1754 (in deutscher Uebersetzung und erweiterter Auflage ib. 1755), behufs Ablegung des Examen, wurde auf Grund desselben zum Doctor med. creirt und soll bis zu ihrem am 13. Juni 1762 erfolgten Tode in ihrer Vaterstadt die ärztliche Praxis mit vielem Glücke ausgeübt haben [335] Sie hinterließ zwei Söhne, Johann Christian Polykarp, später berühmter Naturforscher, und Johann Heinrich, Professor der Jurisprudenz in Marburg.